Hermann Nitsch, Relikt (Detail), 96. Aktion, 1996.
©Amedeo Benestante, Fondazione Morra
©Amedeo Benestante, Fondazione Morra
Kategorie(n): Seminar+Workshop Kunstsparte(n): Bildende Kunst Stadt oder Gemeinde Mistelbach Information Dem Künstler Hermann Nitsch wurde nicht nur 2007 im niederösterreichischen Mistelbach, sondern auch in Neapel ein eigenes Museum gewidmet. Das Museo Nitsch Neapel, gegründet 2008 von Giuseppe Morra, einem langjährigen Freund des Künstlers, besitzt hauptsächlich Aktionsrelikte, die während der Aktionen von Nitsch in Italien entstanden sind. Im Gegensatz dazu liegt der Schwerpunkt der Sammlung des nitsch museum Mistelbach in erster Linie auf der Aktionsmalerei. Im Jahr 2014 findet nun zum ersten Mal ein Austausch der Sammlungsschwerpunkte zwischen den beiden Nitsch Museen statt. Während in Neapel eine Ausstellung unter dem Titel „Malaktionismus – Exzess und Sinnlichkeit“ präsentiert wird, liegt der Fokus der parallel gezeigten Ausstellung „arena – werk aus dem werk“ in Mistelbach auf den Relikten des Orgien Mysterien Theaters. Es handelt sich hierbei um Gegenstände, wie Tragbahren, Tücher oder Hemden, die bei Aktionen benutzt und oft im Nachhinein vom Künstler noch überarbeitet oder mit Applikationen versehen wurden. Die Relikte sind unlöslich mit den Aktionen, aus denen sie hervorgegangen sind, verbunden und als Übersetzungen, als neue formale Interpretationen zu sehen. Das Relikt ist ein Werk, das aus und mit einem Werk entsteht und somit als „Werk aus dem Werk“ selbst als Kunstwerk zu sehen ist. Besonders auf Grund der Komplexität des OEuvres von Hermann Nitsch ist es sowohl dem nitsch museum als auch dem Museo Nitsch ein großes Anliegen, eine anregende Kulturvermittlung zu gewährleisten und den teilnehmenden SchülerInnen einen ver- ständlichen und immer neuen Zugang zu seinem Gesamtkunstwerk zu ermöglichen. Vermittlungsprogramm Workshop I 6-10 Jahre: Führung und Workshop, 90 min Warum verwendet Hermann Nitsch Taschentücher, Würfelzucker und andere Dinge des Alltags in seinen Kunstwerken? In einem dialogisch geführten Rundgang durch die Ausstellung erforschen die SchülerInnen die gezeigten Reliktinstallationen anhand von Materialen, Farben, Formen und Licht und gehen dabei der Fragestellung nach, welche Bildelemente sie aus ihrer Umgebung kennen und welche Gefühle und Erlebnisse sie damit assoziieren. Anschließend bleibt genügend Zeit für die SchülerInnen, um im Museum und dessen näherer Umgebung nach Gegenständen zu suchen, die sie dann beim gemeinsamen Bastelworkshop zu kleinen Collagen kombinieren können. Workshop II 11-14 Jahre: Führung und Workshop, 90 min Hermann Nitschs Kunst ist durchaus mit der speziellen Lebensart seiner niederösterreichischen Wahlheimat verbunden. Die Art, wie in Niederösterreich gegessen, getrunken, musiziert und gefeiert wird, fließt in seine Philosophie und seine Kunst ein. Fast ebenso stark wie mit seiner Heimat, fühlt sich Nitsch mit Italien, besonders der Stadt Neapel, verbunden. Das liegt vielleicht daran, dass gutes Essen, Musik und Feste auch in der neapolitanischen Lebensatmosphäre eine große Rolle spielen. Unter Einbeziehung der eigenen Italienerfahrungen der SchülerInnen werden die Unterschiede und Ähnlichkeiten der beiden Regionen dialogisch herausgearbeitet. Workshop III 15-18 Jahre: Führung, 90 min In einer Art Zeitreise werden die Lebenswelten von jungen Menschen in den 1940er und 1950er Jahren behandelt. Der Schwerpunkt liegt in der Vermittlung der Jugend von Hermann Nitsch, unter Berücksichtigung von politischen, sozialen und kunsthistorischen Aspekten der Nachkriegszeit, die schließlich in der Bewegung des Wiener Aktionismus mündeten. Anmeldung: kulturvermittlung@nitschmuseum.at Veranstalter nitsch museum Waldstraße 44-46 2130 Mistelbach Kontakt: Mag. Julia Kuon, BA t +43 676 6403554 http://www.nitschmuseum.at » Alle Events des Veranstalters |